Viel Wirbel hat es in den vergangenen Tagen zum neu erlassenen Rauchverbot der Bayarena gegeben. Von unseren Mitgliedern haben wir vielfältige Reaktionen bekommen, von Zustimmung über totale Ablehnung bishin zu durchdachter Auseinandersetzung mit dem Thema. Dies haben wir zum Anlaß genommen, einen Querschnitt durch die Reaktionen zu bilden und den Herren Holzhäuser und Sprink eine Mail im Namen der NK12 zu schicken. Wir hoffen, hiermit eine mehrheitsfähige Meinung zu haben, sind aber natürlich auch für Rückmeldungen aus Euren Reihen, gleich ob kritisch oder zustimmend jederzeit offen. Hier nun die Mail (sorry für die kryptischen Zeichen zu Beginn…):
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Sehr geehrter Herr Holzhäuser, sehr geehrter Herr Sprink,
als Verein, der derzeit 465 Fans vertritt, unabhängig davon, ob einem Fanclub angehörig oder nicht, wollen wir unsere Meinung zum neu eingeführten Rauchverbot äußern, viele unserer Mitglieder haben sich uns gegenüber geäußert. Vorweggeschickt sei noch, dass ich als Vorsitzender der Nordkurve12 Nichtraucher bin. Es steht vollkommen außer Frage, dass Rauchen gesundheitsschädlich ist und das nicht nur für den Raucher, sondern auch die Menschen in der Umgebung des Rauchers und insofern der Wunsch und die Anstrengungen nach einem Schutz der Nichtraucher ausdrücklich zu begrüßen sind. Dennoch sind uns im Zusammenhang mit dem Rauchverbot einige Punkte aufgefallen, die uns nachdenklich und teils auch kritisch stimmen.
Da wäre zum einen die Frage: warum so plötzlich? Wie ist es in den Vorjahren gewesen? Gab es Beschwerden von Nichtrauchern? Hat das Miteinander und die Rücksichtnahme nicht mehr funktioniert? Uns ist dergleichen in der Vergangenheit nicht aufgefallen. Wir halten es für selbstverständlich, dass ein Raucher auf einen Nichtraucher Rücksicht nimmt, wenn dieser sich belästigt fühlt. Ist es unbedingt notwendig, hier mit einem Verbot zu operieren? Hätte ein Appell an die gegenseitige Rücksichtnahme nicht ausgereicht? Für uns stellt sich die Frage, wie mit Verstößen umgegangen wird. Machen wir uns nichts vor, die wird es an verschiedensten Stellen geben. Man zieht einen Ordner hinzu, der Fan wird aus dem Stadion geworfen, ggfs. droht Stadionverbot? Realistisch betrachtet muss man das doch so umsetzen, wenn man das Verbot wirklich durchsetzen will. Ein Verbot, bei welchem nicht mit Konsequenzen gerechnet werden muss, wird niemals erfolgreich sein. Andererseits fordert ein Verbot aber den ein oder anderen leider zum bewussten Verstoß heraus, um zu provozieren, womit das an sich vernünftige Ansinnen des Verbotes konterkariert würde.
Weiterhin halten wir die Umsetzung des Rauchverbotes aus verschiedenen Gründen für nicht gut genug durchdacht. So wird das Rauchen dort verboten, wo der Rauch am ungehindertsten abziehen kann, nämlich an der frischen Luft im Innenraum. Ausdrücklich gestattet jedoch ist das Rauchen in der Umgriffebene. Das begreifen wird nicht. Denn in der Umgriffebene kann die Luft zum einen nicht so ungehindert abziehen wie im Innenraum, zudem werden in der Umgriffebene bekanntlich Speisen und Getränke verkauft. In Restaurants ist das Rauchen aus gutem Grund verboten, in Leverkusen aber wird es ausgerechnet im Gastronomiebereich erlaubt? Außerdem führt das „Anbieten“ der Umgriffebene aller Wahrscheinlichkeit nach zu einer stärkeren Ballung von Rauchern als dies im Innenraum der Fall wäre. Sind die Raucher im Innenraum verteilt und der Rauch der einzelnen Zigarette würde wenig Schaden anrichten, so kann der Zuschauer, der in die Umgriffebene kommt, relativ sicher sein, durch die Mundlöcher in einen Qualmbereich zu geraten, wenn sich hier die Raucher bündeln. Ist das beabsichtigt? Ist das Nichtraucherschutz?
Aus unserer Sicht ist das Rauchverbot an einer weiteren Stelle kontraproduktiv. Man möchte doch aus gutem Grund, dass die Blöcke sich vor dem Spiel möglichst früh füllen, damit eine gute Atmosphäre vor dem Spiel herrscht. Bei den Rauchern steht zu befürchten, dass hier genau gegenteiliges bewirkt wird. Man bleibt so lange wie möglich in der Umgriffebene. Der Block füllt sich erst später. Während des Spiels steht zu befürchten, dass es auch des öfteren zu Wanderungsbewegungen kommen wird. Natürlich kann man sagen, dass es doch möglich sein muss, für 45 Minuten auf eine Zigarette zu verzichten. Aber wenn sich andere Lösungen anbieten, stellt sich doch die Frage, warum man diese nicht nutzt.
Ärgerlich für die Fans ist, dass wieder einmal der Fan nicht einbezogen wurde in das Verfahren oder sei es auch nur in die Kommunikation. Am Abend bevor das Rauchverbot bekannt gegeben wurde, tagte der Fanbeirat. Dieser wurde offenbar weder informiert noch in die Entscheidungsfindung einbezogen. Das ist sehr befremdlich, denn ist ein solches Gremium nicht gerade dafür da, die Belange der Fans zu vertreten und mit dem Verein gemeinsam an Lösungen zu arbeiten? Und es gibt solche Lösungen doch bzw. es hätte sie geben können. So wären beispielsweise Raucherblocks oder auch Nichtraucherblocks möglich gewesen. So wäre eine Düsseldorfer Lösung möglich gewesen, die das Rauchen im Innenraum erlaubt, in der Umgriffebene aber nicht. Denn s.o. – das Rauchen in der Umgriffebene schützt die Nichtraucher nicht. Diese müssen alle durch die Umgriffebene, um auf ihre Plätze zu gelangen, also zwingend an Rauchern und deren blauen Dunst vorbei.
Es geht uns nicht darum, das Rauchverbot als ganzes zu torpdieren und wieder abzuschaffen, würden uns aber wünschen, dass die Umsetzung des Rauchverbotes noch einmal überdacht wird, die z.B. von uns aufgezeigten Alternativen und Argumente noch einmal bedacht werden und bei zukünftigen Entscheidungen, die Fans direkt oder indirekt betreffen, auch die Fans in eine Entscheidungsfindung mit einbezogen werden.
Rot-schwarze Grüße
Nordkurve12 e.V.