Am vergangenen Wochenende fand in Mainz das Wintertreffen der Organisation „ProFans“ statt, an dem auch zwei Vertreter aus Leverkusen teilnahmen, um mit Fans aus 15 Städten über diverse Entwicklungen der Fankultur in Deutschland zu diskutieren. Der Austausch dauerte gut vier Stunden und befasste sich unter anderem mit der aktuellen Debatte um die Ausschreibung der TV-Rechte der Bundesliga. Ursprungsgedanke der Fanorganisation „Pro 15:30“ war es, dass alle Spiele samstags um 15:30 Uhr stattfinden sollen. Wie wir alle Woche für Woche zu spüren bekommen, hat sich mit der Zeit der Spieltag der ersten Ligen jedoch immer weiter zerstückelt. ProFans versucht seit Jahren dieser Entwicklung gegenzusteuern. Die Ansetzung der Partie Eintracht Frankfurt gegen Schalke 04 an einem Sonntag um 19:30 Uhr hat uns erst vor kurzem gezeigt, dass nicht davor zurück geschreckt wird, den Spieltag noch weiter aufzuteilen. Pläne gar den Montag für Erstligaspiele zu öffnen müssen dringend im Keim erstickt werden!
So ist es ProFans ein besonderes Anliegen, dass die Spieltage möglichst nicht noch weiter aufgeteilt werden und für Spiele an Freitagen, Sonntagen oder jene, die in der 2. Bundesliga auf den Montag fallen, gewisse Regeln eingehalten werden müssen. So wurde erst vor kurzem der Vorschlag gemacht, eine 300-KM-Regelung einzuführen, die gewährleisten soll, dass es der Fan es schafft, auch an einem Nicht-Samstag zu einem Auswärtsspiel zu fahren. In Folge dessen wurde wiederholt das „Spieltags-Ansetzungs-Monster (SAM)“ angesprochen, welches auch in der Zukunft weiterhin an die Szene verliehen wird, deren Spiele am ungünstigsten terminiert werden.
Im Januar 2015 hatte man sich beim letztmaligen ProFans-Treffen in Bielefeld bereits erstmals über einen bundesweiten Fankongress im Jahr 2016 unterhalten. Auf dem Treffen in Mainz wurden diese Planungen weiter intensiviert. Zeitnah sollen weitere Details zum Fankongress 2016 veröffentlicht werden.
Im weiteren Verlauf wurde darüber hinaus über den Dialog mit den Verbänden gesprochen. Nachdem man vor kurzem den Dialog mit dem DFB beendet hatte, möchte man vorerst am Dialog mit der DFL festhalten und beobachten in welche Richtung sich dieser Dialog entwickelt.
Letztendlich ging es noch um den gemeinsamen Erfahrungsaustausch der anhaltenden Repressionen, die uns Fußballfans wöchentlich begegnen. Hier ist es immer wieder interessant zu sehen, welche Geschichten auch aus anderen Szenen berichtet werden können, wo teils mehr als willkürlich Strafen gegen einzelne Fans ausgesprochen werden oder teilweise gar ganze Gruppen wieder ohne besondere Vorkommnisse nach Hause geschickt werden. Entwicklungen die wir mehr als kritisch sehen! Um diesen Dingen vorzubeugen betonen wir gerne immer wieder, euch in kritischen Situationen nicht zu unüberlegten Handlungen hinreißen zu lassen.