Die neue Saison ist gestartet, in der sich hoffentlich das Verhältnis der guten zu den schlechten Spielen im Vergleich zur letzten Spielzeit deutlich ins Positive verlagern wird. Auch Bayer 04 hat bereits eine Kategorisierung der Heimspiele vorgenommen, wobei der Wortlaut anstatt gut und schlecht eher auf spektakulär bzw. interessant oder eben nicht ganz so interessant lauten sollte. So wird mit einem neuen Preiskonzept in die neue Spielzeit gestartet, welches die 17 Bundesliga-Gegner in drei Kategorien aufgeteilt, für die unterschiedliche Preise gelten. Somit bezahlen die Besucher der BayArena im Vergleich zum Vorjahr künftig mehr, wenn sie attraktive Mannschaften der ersten Kategorie sehen möchten, gleichzeitig aber weniger, wenn zum Beispiel Greuther Fürth oder die TSG Hoffenheim in Leverkusen gastieren. Grundsätzlich haben wir natürlich etwas gegen reine Topspielzuschläge. Gegen das Preiskonzept wie es aber seitens Bayer 04 entwickelt wurde, spricht auf den ersten Blick erstmal nichts. Denn so werden Fans belohnt, die sich den Bayer auch nur wegen dem Bayer anschauen und sich nicht nur die Rosinen Bayern, Schalke, Dortmund herauspicken. Im Mittelwert stimmt dann auch der Preis wieder für die, die mehrere Spiele schauen. Somit gibt es an dieser Logik auf den ersten Blick wenig auszusetzen.
Dennoch gibt es in diesem System eine gravierende Schwäche, da an eine bestimmte Fangruppe nicht gedacht wurde, nämlich die Gästefans, vor allem im Stehblock G. Gerade für diejenigen, die ihren Verein regelmäßig bei vielen oder gar allen Auswärtsspielen unterstützen ist dieses Konzept eine nicht von der Hand zu weisende Mehrbelastung, da wir ja nicht der einzige und erste Verein sind, bei dem Gästefans von Top-Clubs auch Top-Zuschläge zahlen müssen. Hier greift dann selbstredend auch nicht die Logik, dass sich der Preis durch den Erwerb von mehreren Tickets für diverse Spiel unterschiedlicher Kategorien wieder angleicht. Zur neuen Spielzeit wird nun im Gästeblock der BayArena eine magische Grenze überschritten, was uns nun endgültig dazu veranlasst, hier aktiv zu werden um die Preisschraube, an der bundesweit seit Jahren gedreht wird nicht ins unermessliche steigen zu lassen. Denn nun kostet ein Ticket für den Gästesteher im Haberland tatsächlich inklusive Versand- und Bearbeitungsgebühren für ein Top-Spiel deutlich über zwanzig Euro!
Da hier eindeutig eine Grenze überschritten wird, möchten wir dies so nicht unkommentiert stehen lassen. Denn wir sind der Meinung, dass so groß die Rivalität unter einzelnen Fangruppen auch sein mag, im Endeffekt steht immer noch der Fußball im Vordergrund und der muss bezahlbar sein und zwar für Jedermann und vor allem für den Fan in der Kurve, der mit seiner Stimmgewalt das Fußballspiel zu einem Erlebnis macht. Somit unterstützen wir das Engagement des Aktionsbündnisses “Kein Zwanni für’n Steher” (www.kein-zwanni.de) tatkräftig und zwar nicht nur durch das Formulieren von Stellungnahmen und einer klaren Positionierung, sondern haben auch bereits das direkte Gespräch mit den Vereinsverantwortlichen gesucht, waren aber leider nicht erfolgreich. Wir – respektive die Gästefans – kommen nicht umhin, die Entscheidung zunächst einmal hinzunehmen. Wir werden aber weiterhin im Interesse der Gästefans, die von Spiel zu Spiel ihrem Verein hinterherreisen weiterhin aktiv bleiben und versuchen, immer wieder auf diesen Mißstand hinzuweisen und doch noch eine Veränderung zu erreichen.