GEMEINSAM FÜR LEVERKUSEN
Hallo Mannschaft, hallo Bayer-Fans, hallo Geschäftsführung,
die letzten Tage und Wochen machen keinen Spaß. Für keinen von uns.
Wir befinden uns in einer prekären Lage, aus der wir alle schnellstmöglich wieder rauswollen! Dafür müssen wir einen GEMEINSAMEN Weg einschlagen. Den Auftakt für diesen Weg soll dieser öffentliche Brief sein, den wir vor Veröffentlichung im Internet und auf Flugblättern am Samstag, an Vereinsführung und Mannschaft kommuniziert haben.
AN DIE MANNSCHAFT:
Ihr spielt den geilsten Sport dieser Welt. Einen Mannschaftssport, bei dem man als Team Dinge erreichen kann, von denen Millionen Kinder träumen. Einen Mannschaftssport, der in erfolgreichen Zeiten Spaß macht, den man gemeinsam spielt und gemeinsam gewinnt. Die aktuelle Situation ist für uns alle nicht einfach. Jeder, auch wir Fans, muss seinen Teil dazu beizutragen, dass wir das Ruder wieder GEMEINSAM rumreißen. Doch nur ihr Spieler könnt es auf den Platz bringen. Wir sind bereit, euch dabei mit Vollgas & Leidenschaft zu unterstützen. Doch erwarten wir von euch eine klare Leistungssteigerung und den erkennbaren Willen füreinander zu spielen und zusammen zu siegen. In den letzten Wochen hatte jeder von uns das Gefühl, dass ihr nicht füreinander und miteinander spielt, sondern jeder für sein eigenes Ego. Deshalb fordern wir von euch:
– REIßT EUCH DEN ARSCH AUF FÜR UNSERE FARBEN
– KÄMPFT FÜREINANDER BIS DER SCHIEDSRICHTER ABPFEIFT
– GEHT DEN EXTRA METER – FÜR DIE 3 PUNKTE
– GEWINNT ALS TEAM – FÜR LEVERKUSEN
Wir stehen am Samstag wie eine Einheit hinter euch. Wir erwarten, dass auch ihr am Samstag einen Schritt auf uns zugeht – vor dem Spiel – in die Kurve – bis zur Bande!
Seit fast 120 Jahren kämpfen Schwarz-Rote Bayer Fußballer für den Erfolg unseres Vereins! Macht euch bewusst, dass ihr ein Erbe angetreten seid, das mit Demut verknüpft ist. Ihr habt die Pflicht, dieses Erbe hochzuhalten und einen Abstieg um jeden Preis zu verhindern. Nichts ist wichtiger als der Verein! Geht dahin, wo es weh tut und ihr werdet belohnt!
GEMEINSAM FÜR LEVERKUSEN!
AN DIE FANS:
Keiner von uns hat Spaß in den aktuellen Zeiten. Wir alle haben die Schnauze voll und Wut im Bauch. Verständnislosigkeit, Machtlosigkeit, eine gewisse Ohnmacht, Enttäuschung und Ratlosigkeit hat sich in unseren Reihen breit gemacht.
Die letzten Spieltage haben auch wir nicht immer geliefert. Auch bei uns ging es mehr Berg ab, als Berg auf. Auch wir sind genervt, dass wir wieder in einer solchen Situation stecken und sich die Geschichte mal wieder wiederholt.
Doch heißt es auch dieses Mal wieder in Vorleistung zu gehen. Auf und Abs sind ein Teil des Spiels, das wir so lieben.
Wir Fans sind die Konstante!
Wir Fans machen den Unterschied!
Und wir Fans sind es, die immer da sind. In guten wie in schlechten Zeiten – und das bereits seit vielen Generationen.
Am Samstag gibt es die nächste Chance, das Ruder wieder rum zu reißen. Die Mannschaft weiß bereits, was wir von ihr sehen wollen. Doch auch wir müssen unseren Teil dazu beitragen, daher gibt es folgende Marschroute für Samstag:
⁃ 13:30 Treffen am Stadioneck
⁃ 15:00 Alle finden sich im Block ein und stehen hinter der Mannschaft wie eine Einheit!
Niemand – wirklich niemand – will absteigen!
Doch jeder (!) hat seinen Teil dazu beizutragen, damit dieser Ernstfall nicht eintritt. Daher müssen wir gemeinsam an einem Strang ziehen und die Mannschaft bedingungslos, brachial und lautstark unterstützen! Also mit Mann und Maus ins Stadion! In Schwarz und Rot! Wir geben Gas bis zum Schluss und unterstützen die Mannschaft! Keiner pfeift, keine beleidigt. Bedingungslose Unterstützung bis zum Abpfiff.
GEMEINSAM FÜR LEVERKUSEN!
AN DIE GESCHÄFTSFÜHRUNG:
„GEMEINSAM FÜR LEVERKUSEN“ – das ist unser Standpunkt. Für heute und die aktuelle Situation, aber auch darüber hinaus. Natürlich wissen besonders Fans in Zeiten wie diesen immer alles besser und haben viele Tipps und angeblich die Lösung für alles. Wir sind uns einig, dass wir vermutlich nicht alles besser wissen.
Was wir jedoch wissen, sind besonders zwei Dinge:
So kann es nicht mehr weitergehen.
Und keiner schafft das ohne den Anderen!
Seit Jahren stehen wir immer wieder vor denselben Problemen.
Der regelmäßige Erfolgseinbruch der Mannschaft während der Saison, die ständigen Trainerwechsel, weil die Mannschaft aus heiterem Himmel nicht mehr funktioniert bzw. die Puste ausgeht, Transferpolitik, die es vorsieht junge Talente zu verpflichten, obwohl man auch mal seinen Ambitionen entsprechend (“Wir wollen etwas gewinnen”) Leader und gestandenen Spieler in der Mannschaft braucht, die ein Team führen können und die aus ca. 20 Spielern überhaupt erstmal ein Team machen können.
Spätestens nach dem Abgang der Benderbrüder sollte auch im Verein angekommen sein, dass es eben nicht nur mit jungen Talenten geht, sondern die Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Wilden genau die Kombination ergibt, die früher oder später mal zum Erfolg führen kann.
Was allerdings aktuell in der Mannschaft passiert, ist nicht schönzureden.
Wir haben ein internationales Team, wir haben einen internationalen Trainerstab!
Das es aufgrund verschiedenster Nationalitäten zu Sprachbarrieren kommt, ist und war sicher wie das Amen in der Kirche.
Unterschreibt man beim FC Bayern einen Vertrag, wird der Spieler verpflichtet, einen Deutschkurs zu absolvieren.
In Leverkusen hingegen besticht man mit der allseits bekannten Wohlfühloase, welche die Spieler weitestgehend abschirmt, ihnen die Möglichkeit gibt unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen, ihnen den Platz bietet sich nur auf IHRE EIGENEN KARRIERE zu fokussieren und darüber hinaus nimmt man noch den Fans die Möglichkeit Kontakte in die Mannschaft zu pflegen und somit auch mal auf kurzem Dienstwege motivierende Worte zu finden.
Allein die Tatsache, dass man in solchen Situation, wie sie aktuell vorherrschen, aufgrund von Verständigungsproblemen keine Möglichkeit hat, die Mannschaft zu motivieren, zu kritisieren oder aufzumuntern ist beschämend.
Dazu kommt noch, dass selbst deutschsprachige Spieler sagen, dass es in dieser Mannschaft keinen gemeinsamen Nenner gibt. Es gibt Grüppchenbildung entsprechend der Herkunft und der Sprache, weil man vereinsseitig nicht dafür sorgt, dass dieser gemeinsame Nenner hergestellt und gepflegt wird.
Die Spieler kommen aus teilweise völlig anderen Kulturen und werden in der Kabine zusammengewürfelt. Man zieht sich in Leverkusen das Trikot über ohne zu wissen, in welche großartigen geschichtlichen Fußstapfen man tritt und welcher Verantwortung man gerecht werden muss.
Als Quintessenz muss dann in schwachen Phasen jedes Mal der Trainer den Kopf hinhalten. Dass dieser aber in den letzten 10 Jahren in den seltensten Fällen tatsächlich das Problem war, das möchte man nicht wahrhaben.
Gerado Seoane war der nächste gute Trainer, der seinen Platz als Bauernopfer räumen musste, weil die Mannschaft mit Ansage nicht funktioniert hat.
Hier weiter drauf einzugehen, würde für den Moment den Rahmen sprengen.
Wir erwarten, dass die Spieler, die sich unsere Farben überstreifen, auch für unsere Farben als Team kämpfen. Stattdessen sieht man immer wieder Einzelkämpfer, die an ihrer eigenen Karriere arbeiten und interessiert sind, aber den Fußball als Teamsport nicht in den Fokus rücken.
Spieler kommen zu uns nach Leverkusen mit einer Leiharbeitermentalität. Hier können sie 1-2 Jahre verbringen und sobald ein großer Verein anklopft, nutzt man Schwarz-Rot als Sprungbrett, um die eigene Karriere voranzutreiben.
Hier erwarten wir einfach mehr.
Es ist die Aufgabe von Bayer 04, die Spieler in den Leverkusener Kosmos einzuführen und stückweise Identifikation, Mentalität und vor allem ein “Wir”, ein “Teamgefühl” zu erzeugen, anstatt 20 großartige Fußballer in eine Kabine zu werfen, mit dem Ziel jeden einzelnen gewinnbringend zu verkaufen, um am Jahresende die Abschlussbilanz der AG zu streicheln.
Die Arbeit zwischen Verein und Fans hat sich in den letzten Jahren intensiviert und verbessert.
Wir sind überzeugt von einem Dialog auf Augenhöhe und einem guten Austausch. Doch mehr Ergebnisse müssen her!
Vorschläge müssen ernster genommen werden. Stimmen von Fans und Fangruppen müssen mehr Gehör finden.
Werte von Bayer 04 gelebt und weitergegeben werden.
Das lösen wir nicht durch kurzfristige Aktionen, nein, das lösen wir durch nachhaltige und kluge Arbeit. Und vor allem lösen wir das nur gemeinsam!
Wir erwarten daher – alsbald möglich – einen noch intensiveren Austausch auf allen Ebenen, um endlich nachhaltige und erfolgreichere Ergebnisse zu erarbeiten, die uns als Gesamtverein nach vorne bringen anstatt bei diversen unangenehmen Themen die Türe vor der Nase zugeschlagen zu bekommen.
Darüber hinaus erwarten wir, dass man bei Bayer 04 gemeinsam für ein Ziel arbeitet und sich nicht jede Abteilung die Nächste ist, wodurch valide Belange ins Abseits geraten, damit die Abteilung am Ende des Tages schöne Zahlen vorlegen kann –> Stichwort Ticketverkauf und Vergabe!
Im Übrigen stärkt sich ein Verein selbst von innen heraus und verkörpert das, was seine Mitarbeiter im Alltag repräsentieren. Man braucht sich also nicht wundern, dass man sich öffentlich und fußballerisch ständig lächerlich macht, wenn sich durch die Bank weg Fans anderer Clubs um die Belange von Bayer 04 Leverkusen kümmern.