Es ist Samstag morgen, 4.30 Uhr als ich an der Bayarena eintreffe. Normalerweise ist um die Zeit dort nichts los, jetzt aber warten dort 12 Leute auf den Startschuß für die Fahrt nach Nürnberg zum dortigen Benefizturnier für die DKMS. Angeleiert durch den Spendenaufruf, den wir innerhalb des Profifussballs verteilt hatten, hatte ich Nürnberg der Fanclub “Legende” ein Turnier organisiert. Ein bunt zusammengewürfelter Haufen positiv bekloppter besteigt also den Bus und das Fahrzeug von Steffen. Steffen, der 300 km Anreise auf sich genommen hat, damit auch alle, die wollen mitspielen können. Dafür ein dickes Dankeschön von unserer Seite. Ein 14. Mann wird leider durch den Babelsberg-Bus festgehalten, so dass wir uns mit 13 Leuten, viel guter Laune und Musik auf die Tour nach Nürnberg machen. Gen Osten in den Sonnenaufgang…von Schläfrigkeit trotz nächtlicher Uhrzeit nur wenig Spuren. Es geht über Frankfurt und Würzburg mit mancher Pause – “ey, ich muss kacken, halt ma an” – mal schneller (bergab), mal langsamer (bergauf) in Richtung Franken…begleitet von Schlager, zum Ärger von Theo mit kölscher Musik, aber auch großartigen Hits, von denen sich bald “Du bist ein Wunder” von Wolle Petry zum Favoriten herauskristallisieren sollte. “Ey, ich will Lied 60 hörn…” – nachdem wir nochmal kurz unfreiwillig die Bremsen und Lenkung des Crafter getestet hatten (ich liebe Leute, die mit 70 auf die Autobahn auffahren…) haben wir es dann pünktlich zur Turniereröffnung nach Nürnberg geschafft.
Traumhaftes Wetter, eine schöne Anlage, Rasenplatz, Bierwagen, Grillstand und dennoch verwunderte Augen…wo sind die ganzen Teams? Von 16 angemeldeten Mannschaften waren nur 8 da. 400 km Anreise umsonst? Nein. Aber der Turnierplan musste schnell noch einmal umgeschrieben werden und wir konnten somit noch zwei Nürnberger Gastspieler in Team 2 aufnehmen, so dass zwei vollständige Teams unter Flagge der NK12 in Leverkusener Trikots aufliefen. Die beiden ersten Spiele verhießen jedoch nichts gutes. Knapp zwar, aber beide verloren mit 1:2 und 0:1, letzteres durch einen unglücklich verursachten Handelfmeter. Blöder Schiri blöder…wer hätte da schon ahnen können, dass ein 0:0 uns eine noch bessere Platzierung am Ende ermöglichen würde. In den nächsten Partien lief es aber für beide Teams schon deutlich besser. Erste Siege wurden eingefahren, bis schließlich Team 1 auf Team 2 traf. Hochmotiviert traten beide NK12-Teams gegeneinander an, standesgemäß siegte Team 1 mit 3:0 (oder war es 4:1?). Ansonsten marschierten beide Teams im Gleichschritt durch das Turnier, bis es gegen den erklärten Turnierfavoriten (und späteren Turniersieger) ging. Team 2 verlor knapp, Team 1 konnte seine Partie gewinnen und dem späteren Sieger die einzigen Gegentreffer und damit einzige Niederlage des Turniers beifügen. Im letzten Spiel des Turnieres machte sich dann der Kräfteverschleiß in der sengenden Hitze bemerkbar, die lange Tour und wenig Schlaf taten ihr übriges, so dass wir punktgleich mit dem Sieger den 3. Platz belegt haben, Team 2 konnte noch den 5. Rang erreichen. Wenn man bedenkt, dass beide Teams so noch nie zusammen gespielt haben ist die Leistung umso höher einzuschätzen. Schön auch, dass der Begriff vom “Team” von allen beherzigt wurde.
Die Siegerehrung wurde von uns dann mit einer Uffta und einer Sektdusche bereichert, anschliessend ging es bei Nürnberger Würtschen und kühlem Bier abseits des Platzes noch eine ganze Zeit lang weiter, bis schließlich der Heimweg angetreten wurde. Von Ermüdung aber keine Spur. Der Crafter mutierte zum Partybus. “Du bist ein Wunder” wurde nicht nur einmal gespielt, selbst Theo sang bei den Höhnern mit, und hunderte Kilometer lang herrschte ausgelassene Stimmung auf der Autobahn, was im Stau und auf Raststätten für viel Spaß bei anderen Autofahrern sorgte. Erst gegen Ende der Tour sackten dann die Köpfe einiger doch zur Seite und es wurde ruhiger im Bus. Gegen ein Uhr nachts dann waren wir wieder in Leverkusen, wo es dann noch Bus ausräumen und umparken hieß, bevor dann alle auseinanderströmten. Es bleibt danke zu sagen an die Nürnberger fürs Organisieren und mithelfen, an Paffi und den Fanbeirat für die Zur-Verfügung-Stellung des Crafters, an Steffen fürs selbstlose Fahren und an Jan, Yannick, Pascal, Patrick, Philipp, Theo, Patrick, Dennis, Andreas, Flo, Marco fürs Mitfahren und Mitspielen. Danke, dass Ihr NK12 so unterstützt habt, danke für einen geilen Tag! Und ich flieg, flieg, flieg wie ein Flieger…