Am gestrigen Dienstag trafen sich im Fanhaus in Wiesdorf Teile des Spielerrates, Vertreter der Ultras Leverkusen, der Vorstand der Nordkurve12, sowie unsere beiden Fansprecher, Vertreter des Fanprojektes und der Fanbetreuung und folgten somit einer Einladung unseres neuen Fanbetreuers Rüdiger Vollborn. Ziel dieses Treffens war ein offener Meinungsaustausch zwischen Spielern und Fans, um ein gegenseitiges Verständnis für gewisse Situationen und Verhaltensweisen aufzubauen und allgemeine und spezielle Verbesserungspotentiale zu finden.
So war es den Fanvertretern zunächst wichtig den Spielern einiges über die Allgemeinsituation der Bayer 04-Fanszene bzw. die Eigenarten des Leverkusener Publikums zu erläutern. Hier wurde unter anderem verständlich gemacht, dass Pfiffe bei schlechteren Spielen zumeist nicht vom harten Kern der aktiven Anhängerschaft aus dem aktiven Bereichen initiiert werden, sondern mitunter aus Teilen des Stadions, wo das Publikum nicht unbedingt immer einer positiven Grundeinstellung und ausgiebiger Supportbereitschaft in die Spiele geht. Die Anhänger in den aktiven Bereichen hingegen, würden vor allem Kampfbereitschaft und Identifikation mit dem Verein und das Zugehen auf die Fans honorieren und nur dann die Mannschaft mit Pfiffen abstrafen, sollte man das Gefühl haben, dass hier nicht alles gegeben wird. Generell konnten wir den Spielern verdeutlichen, was uns Fans wichtig ist und sind dabei auf offene Ohren gestoßen.
Uns war es aber auch wichtig zu lernen, was den Spielern von besonderer Bedeutung ist und wie wir unsererseits dafür sorgen können, die womöglich entscheidenden letzten Prozentpunkte aus der Mannschaft herauszuholen, die über Sieg oder Niederlage entscheiden können. Deutlich wurde dabei, dass vor allem spielbezogene, aus der Emotion heraus geborene Schlachtrufe so richtig pushen können. Negativäußerungen und Pfiffe der eigenen Fans hingegen treffen tatsächlich tief ins Mark und tragen zur weiteren Verunsicherung und Blockade gerade bei den vielen noch sehr jungen Spielern bei. Zudem war es den Spielern wichtig klar zu stellen, dass es sehr unterschiedliche Charaktere innerhalb der Mannschaft gibt und es für den ein oder anderen introvertierten Spieler halt nicht so leicht wäre, offen auf die Fans zuzugehen, was aber auf keinen Fall mit Arroganz verwechselt werden darf.
Insgesamt wurde deutlich, dass es tatsächlich nur miteinander geht, sofern wir in Leverkusen etwas Großes erreichen wollen. Wir Fans haben durchaus einen großen Einfluss darauf, was auf dem Platz passiert und diesen machen wir noch viel zu selten geltend! Wir haben eine junge, talentierte Mannschaft, bei der es auch charakterlich und von der Einstellung her stimmt und die mit dem neuen Trainergespann und vor allem unserer Unterstützung durchstarten will. Tun wir das Beste dafür!