Beim Bundesliga-Heimspiel von unserem Bayer gegen den SC Freiburg am 3. Dezember 2016 präsentierten die Ultras Leverkusen ein Spruchband mit der Aufschrift „Schützt die Bürger dieser Stadt! Tunnel statt Mega-Stelze!“. Mit diesem Spruchband positionierte sich die Gruppe zu einem im Leverkusener Stadtgespräch omnipräsenten Thema, dem geplanten Ausbau der Autobahn 1 auf dem Gebiet der Stadt Leverkusen. Eine Präsentation des besagten Spruchbandes wurde im Vorfeld der Partie von Seiten der Gruppe Ultras Leverkusen offiziell bei Bayer 04 angefragt. Der Verein untersagte jene Präsentation allerdings mit Verweis auf darauf, dass politische Botschaften in der BayArena grundsätzlich verboten seien. Bekanntermaßen wurde das Spruchband dennoch im Verlaufe des Heimspiels in der Nordkurve gezeigt. In der Winterpause dann erhielt ein Fan, der Teile des Spruchbandes ins Stadion geschmuggelt haben soll, ein Stadionverbot für die BayArena, ausgesprochen für die kommenden 5 Heimspiele.
Eine Strafe, die aus Sicht der Nordkurve12 unangemessen ist, da durch das besagte Spruchband in keiner Weise beleidigende oder diffamierende Aussagen getätigt wurden.
Der Vorstand der NK12 wandte sich in der Folge an die Geschäftsführung von Bayer 04, mit der Bitte die ausgesprochene Strafe gegen den betroffenen Fan aufzuheben. Leider erfolglos. So wurde klargestellt, „dass Bayer 04 bei der Entdeckung von nicht-sanktionierten Gegenständen konsequent handelt“. Werden Verbote in der BayArena missachtet, so geht der Verein – ungeachtet der individuellen Thematik – rigoros dagegen vor. Wir als Nordkurve12 bedauern diese Haltung, müssen die Entscheidung von Bayer 04 in dieser Angelegenheit allerdings respektieren.
Die Spiele in der BayArena sollen „keinerlei Bühne/Plattform für politische Aussagen/Botschaften bieten“. Diesem Standpunkt unserer Geschäftsführung schließen wir uns grundsätzlich an. Dennoch wünschen wir uns vom Verein in Zukunft eine differenziertere Herangehensweise, gerade bei einem Thema, welches in und um Leverkusen viele Menschen betrifft, nicht zuletzt unzählige Bayer-Fans. Die ebenfalls von den Ultras Leverkusen ins Leben gerufene Initiative „Das Kreuz muss bleiben“, welche sich im vergangenen Jahrzehnt erfolgreich für den Erhalt des Bayer-Kreuz als Wahrzeichen der Stadt Leverkusen einsetzen konnte, ist dabei ein gutes Beispiel für die Art und Weise, wie man mit einer solchen Situation auch seitens des Vereins umgehen kann und auch hier hätte umgehen können. Auch damals gab es vielfältige Meinungsäußerungen und Maßnahmen zu einem Thema großen lokalpolitischen Ausmaßes. An Stadionverbote infolge dieser Aktivitäten können wir uns nicht erinnern.